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Glenmorangie - "Distillers of Tain"
Was wären die Highlands ohne die Destillerie, die den wohl größten Anteil an der heutigen Bekanntheit des Whiskygebietes hat? Sagen wir es so: Uns würde eine Menge an herausragenden Whiskies fehlen. Glenmorangie steht vor allem für seine enorme Weichheit, wodurch ihn nicht nur Kenner zu schätzen wissen, sondern auch Neulinge, die ihren "Whisky für Anfänger" suchen.
Die Geschichte von Glenmorangie
Wie es bei vielen Destillerien auffindbar ist, so stammt der Name Glenmorangie ebenfalls aus dem Gälischen und bedeutet so viel wie "Tal der Ruhe". In ebendiesem Tal betrieb das dort ansässige Farmerpaar, William & Anne Matheson, eine kleine Brauerei - man könnte sie heutzutage wohl kleine Craftbeer-Brauerei nennen, welche im Jahr 1843 zu einer kleinen Destillerie umfunktioniert wurde.
Obwohl sich die Whiskies der Destillerie gut verkaufen ließen, kämpfte Sohn John in der nächsten Generation, um 1880, bereits mit dem Zusammenfall des Gebäudes. Durch aufgetriebene Geldgeber konnte die "Glenmorangie Distillery Company" ins Leben gerufen, der Betrieb saniert und die Produktionskapazitäten um 100% gesteigert werden, was aufgrund der Nachfrage auch dringend nötig war.
In der weiteren Erbfolge hatte die Destillerie immer wieder mit groben Rückschlägen zu kämpfen. Unter anderem der US-Amerikanischen Prohibition, als auch der Weltwirtschaftskrise geschuldet. In der Zwischenkriegszeit konnte notgedrungen zwischen 1931 und 1936 nicht mehr produziert werden, wie auch in der Zeit während des zweiten Weltkriegs.
Seither befindet sich der schottische Whiskyhersteller allerdings bis zum heutigen Tag wieder in Vollbetrieb. Das Unternehmen konnte seither enorme Zuwächse verbuchen, welche sich auch aufgrund der Hauseigenen Abfüllung niederschrieben. Glenmorangie war damals eine der ersten Destillerien, welche selbst die Abfüllung vornahmen und nicht wie üblich ihre Fässer an die Industrie zum Vollenden verkauften.
Mittlerweile nennt die Produktion acht Wash-und acht Spirit-Stills bei einem Jahresausstoß von sechs Millionen Liter ihr Eigen. Im Jahr 2004 war das Unternehmen so erfolgreich, dass es sehr großes Interesse beim Luxuskonzern Moet Hennessy Louis Vuitton weckte und schließlich auch an dieses verkauft wurde.
Die Lebensader des Whisky
Was wäre ein Whiskey ohne eine seiner wichtigsten Rohzutaten - nämlich dem Wasser?
Bei Glenmorangie gibt es eine eigene Besonderheit: Ihre eigenen Wasserquellen, welche sich Tarlogie-Quellen nennen. Diese sind der wohl wichtigste und zugleich wertvollste Besitz des Unternehmens. Das Wasser der Quellen ist aufgrund der enthaltenen Mineralien und seiner harten Wasserqualität essentiell für die Qualität der Whiskies. Über hunderte von Jahren sammelte sich durch Schichten von Kalk- und Sandstein Regenwasser, welches nun zur Herstellung der Spirituosen herangezogen wird. Einzigartig in den schottischen Highlands.
Giraffen im "Tal der Ruhe"
Die Giraffe ist seit langer Zeit das Wappentier von Glenmorangie. Gerne wird diese als Vergleich mit der Größe der Brennblasen, welche sozusagen "ident" sind, herangezogen. Da das Tier einen recht hohen Stellenwert in der Destillerie hat, hat sich das Unternehmen dazu entschlossen eine Partnerschaft mit der Giraffe Conservation Foundation in Afrika einzugehen, welche es sich zum Ziel gesetzt hat vom Aussterben bedrohte Giraffenarten zu schützen.
Durch die Höhe der Pot Stills (Brennblasen) von über acht Metern entsteht der für Glenmorangie bekannte, außerordentlich weiche Whisky.
Experimentelle Whiskylagerung
Die Glenmorangie Destillerie zählt seit jeher zu den ersten Herstellern, welche beim Fassfinish, sprich bei der Whisky-Nachreifung, experimentell betätigten. Um den Whiskies ihren finalen Schliff zu geben bzw. um ein und denselben Whisky auf verschiedene Weise abändern zu können, wurden diese in verschiedene, vorbelegte Holzfässer gefüllt. Es finden sich Vertreter von Sherry-, Port-und Weinfässern wieder, welche den Whiskies ihre besonderen Eigenschaften zusätzlich abtreten.
Heute finden sich in der Produktpalette Whiskies, wie der Lasanta im Sherryfass-Finish, der Quinta Ruban im Portweinfass, oder der Nectar d'Or im Sauternes-Weinfass, wieder.
Bei der klassischen Lagerung werden bei Glenmorangie hauptsächlich amerikanische Eichenfässer benutzt, welche maximal zwei mal befüllt werden, bevor sie für andere Zwecke wiederverwertet werden. Das wohl beste Beispiel hierfür ist der zehnjährige Glenmorangie.